Was tun gegen Bettwanzen?
Die Bettwanze, alternativ auch Hauswanze genannt, ist als Schädling ein Parasit. Zur Schädlingsgruppe der Parasiten gehören neben der Bettwanze auch der Floh und die Zecke. Als Lästlinge werden die Ameise, der Silberfisch oder die Staublaus bezeichnet. Parasiten sind Organismen, denen Körperflüssigkeit als Nahrung dient. Bettwanzen sind reine Blutsauger; ihre Nahrung ist das menschliche Blut sowie das von Haustieren oder auch von Vögeln.
Eigenschaften der Bettwanze
Eine Bettwanze zu erkennen ist bei ihrer Größe von nur einigen Millimetern Länge keineswegs einfach. Der Körper ist rostrot bis dunkelbraun, mit einem dichten Haarkleid versehen und mit mehreren Fühlern ausgestattet. Der mit Blut vollgesogene Körper der Bettwanze erreiche die Größe von bis zu knapp einem Zentimeter. Die ausgewachsene Bettwanze kann bis zur siebenfachen Menge ihres Ausgangsgewichtes an Nahrung, sprich Blut aufnehmen. Zu den Raststellen gehören Kleidung, Gardinen, Bettmatratzen, Polstersitze oder auch Ritze in Mobiliar, in der Wand hinter Bildern bis hin zu Steckdosen. Entscheidend ist eine dauerhafte Wärme zwischen 20 und 30 Grad Celsius. An diesen Raststellen legen die weiblichen Bettwanzen täglich Eier ab. Bettwanzen sind nachtaktiv und allein schon aus diesem Grund dort, wie sie sich bevorzugt aufhalten, kaum zu entdecken. Kurz gesagt: Bettwanzen sind ekelige Blutsauger, denen der Garaus gemacht werden muss. Die Frage lautet: Wie?
Bettwanze wird eher gespürt als gesehen
Die Bettwanze mit bloßem Auge zu sehen beziehungsweise zu erkennen ist kaum möglich. Das Problem beginnt damit, dass der Bewohner zunächst davon ausgeht, dass sich keine Bettwanzen in seinem Zuhause aufhalten; denn das ist die Normalität. Niemand macht sich ohne Anlass auf die Suche nach Schädlingen. In der Regel werden sie erst dann entdeckt, wenn sie aktiv geworden sind und in dem Sinne einen Schaden angerichtet haben. Bei dem Schädling wie der Ameise ist das recht einfach. Ganz unvermutet werden das „Ameisenvolk“ beziehungsweise die „Ameisenstraße“ entdeckt. Das geschieht visuell. Nicht so bei der Bettwanze. Ihre Anwesenheit zeigt sich dadurch, dass der Mensch von ihr gebissen wird. Der Biss in das Blutgefäß gelingt dem Schädling nicht immer sofort beim ersten Versuch. Mehrere oder viele Versuche nacheinander führen auf dem menschlichen Körper zu der sogenannten „Wanzenstraße“. Bettwanzenbisse lassen sich als solche an der Aneinanderreihung von Bissen erkennen. Sie sind sichtbar gerötet und können zu kleinen Schwellungen führen. Bevorzugt sind unbedeckte Körperteile wie Arm, Bein, Fuß, Nacken und Schulter sowie Hals und Gesicht. Im Grunde genommen ist der Bettwanzenbiss sowohl zu sehen als auch zu spüren. Mit diesen Symptomen weiß der Gebissene, dass Abhilfe geschaffen werden muss. Die Bettwanzen müssen nicht nur beseitigt, sondern ausgerottet werden. Auch hier lautet die Frage: Wie?
Sich selbst helfen, bevor der Schädlingsbekämpfer ins Haus geholt wird
- Die von Bettwanzen befallene Bettmatratze oder das Polstermöbel wird an der frischen Luft, wie man sagt, in der Sonne gut durchgelüftet. Geeignet dazu sind Garten und Terrasse.
- Die mit der Matratze respektive dem Polstermöbel in Berührung gekommene Kleidung wird bei 60 Grad Celsius gewaschen und anschließend mit ein bis zwei Durchgängen im Wäschetrockner getrocknet.
- Bei einer Temperatur ab 60 Grad Celsius aufwärts werden sowohl Bettwanzen als auch deren Eier abgetötet; daher die Kombination Waschmaschine + Wäschetrockner.
- Ein Lüften außerhalb der Wohnung „an der Luft“ ist nur bei entsprechender Sonneneinstrahlung und Sonnenwärme erfolgversprechend.
- Umgekehrt ist die Kühltemperatur ab -17 Grad Celsius ein wirksames Mittel, um Wanzen und Eier abzutöten. Dabei ist darauf zu achten, dass die gesamte Wäsche, zum Beispiel die Unterwäsche ausreichend lang gekühlt wird; je nach Menge und Gewicht sind bis zu zwölf Stunden notwendig.
Professionelle Schädlingsbekämpfung mit der Kombinationsmethode
Wenn der Laie nicht so recht vorwärtskommt oder wenn er sich nicht ganz sicher ist, dann sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden. Der frühere Kammerjäger ist heutzutage ein anerkannter Ausbildungsberuf. Jeder Schädlingsbekämpfer stellt zunächst zweifelsfrei fest, dass es sich auch tatsächlich um Bettwanzen handelt. Er macht sich ein Bild von dem Schädlingsbefall und erstellt ein Angebot. Sagt der Kunde Ja dazu, kann die Arbeit beginnen. Ziel ist es, die Schädlinge dauerhaft und nachhaltig zu beseitigen.
Das bewährte Verfahren ist die Kombinationsmethode mit dem Vorteil, dass auch wirklich alle Bettwanzen in jedem Entwicklungsstadium, und zwar Eier + Larven, getötet werden. Der betreffende Raum ist schnell wieder zugänglich, und ein Möbelverrücken oder das Entfernen von Mobiliar ist nicht notwendig. Dadurch wird im Übrigen auch verhindert, die Bettwanzen in andere Räume „einzuschleppen“. Mit dem Kombinationsverfahren werden selbst entfernte Schlupfwinkel gut erreicht. Der befallene Raum wird mit einem speziellen Ofen, der zur Geräteausstattung des Schädlingsbekämpfers gehört, auf 60 Grad Celsius erhitzt. Bei dieser Temperatur sterben die Bettwanzen aller Entwicklungsstadien ab. Schon ab der Temperatur von 45 Grad Celsius denaturieren sie; ihr Stoffwechsel kommt zum Erliegen, und die Schädlinge sterben.
Doch diese „Erhitzungsmethode“ ist nicht überall im Haus anwendbar. Eine sich bietende Alternative dazu ist das Auslegen von Insektizidstreifen. In diesem betreffenden Teilbereich des Gebäudes wird der Raum auf etwa 35 Grad Celsius erhitzt. Die Temperatur mobilisiert die Bettwanzen. Sie verlassen ihre Raststellen und betreten unwillkürlich die ausgelegten Insektizidstreifen. Direkt nach dem Kontakt mit ihnen verenden sie. Im Ergebnis werden auch so alle lebenden Bettwanzen abgetötet.